Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?! Das wusste schon Dichterfürst Johann Wolfgang Goethe. In diesen Zeiten klingt es wie die freundliche Empfehlung, im eigenen Land Urlaub zu machen.
Tatsächlich macht es viel Freude, Westfalen zu erkunden und auf Spurensuche zu gehen. Land und Leute erlauben vielfältige Eindrücke und ganz unterschiedliche Erlebnisse. Die Städte und Handelswege der Westfälischen Hanse bieten eine große Fülle und Vielfalt von interessanten Stationen und abwechslungsreichen Routen. Dabei sind Fahrradfahren und Wandern ganz groß im Trend. Also schwingen wir uns in den Sattel unseres Drahtesels oder schnüren unser festes Schuhwerk, ganz egal ob wir auf eine Tagestour gehen wollen, ein Wochenende oder unseren Jahresurlaub verbringen wollen. Vielfältige Entdeckungen, Spaß, Bewegung und Erholung liegen buchstäblich vor der Türe.
Die Spanne der möglichen Eindrücke ist groß. Wo auch immer sich die Reisenden umtun, sie werden entlang der ehemaligen Handelswege der Westfälischen Hanse viel Interessantes entdecken können. Zwischen der Beschaulichkeit des Sauerlandes und der Industrie- und Kulturlandschaft des Ruhrgebietes liegen Welten, aber überall stößt man auf eine inspirierende Kultur und die Zeugnisse einer wechselvollen Geschichte.
Allerorten ist man auf wissbegierige Touristen und nach Erholung suchende Besucherinnen und Besucher eingestellt. In allen Städten gibt es gut ausgearbeitete Tourenvorschläge, die zu den interessantesten Stätten und historischen Denkmalen führen. Hier kann man die Geschichte der Westfälischen Hanse hautnah erleben und ihre wirtschaftliche und kulturelle Bedeutung nachvollziehen.
Darüber hinaus locken vielseitige Strecken durch die Umgebung. Nein, Langeweile kann nicht aufkommen. Hier kann man wunderbar seine Ruhe genießen und sich inmitten der Natur entspannen. Wer unterwegs idyllische Orte für eine kleine Verschnaufpause oder ein zünftiges Picknick sucht, wird auf jeden Fall fündig.
Selbstredend ist man in allen Orten auf Besucherinnen und Besucher eingestellt. Eine Vielzahl hübscher Pensionen und gut ausgestatteter Hotels freut sich darauf, ihre Gäste zu bewirten und deren Aufenthalt so angenehm wie möglich zu machen. Wanderer und Radfahrer sind überall herzlich willkommen. Die heimischen Gaststätten und Restaurants bieten darüber hinaus eine große Auswahl leckerer Speisen und köstlicher westfälischer Spezialitäten. So kann man einen spannenden Urlaubstag genussvoll ausklingen lassen, umsorgt von der sprichwörtlichen westfälischen Gastlichkeit.
Auf diese Weise lassen sich etwa die Soester Altstadt – und damit über 1000 Jahre Geschichte – ganz individuell und mit unterschiedlichem Aktionsradius entdecken. Soest gehört zu den fahrradfreundlichen Städten des Landes. Von hier starten viele Fahrradtouren. So lädt die Soester Börde mit ihren Bördedörfern, in der typischen Grünsandstein- und Fachwerkoptik, zu ausgiebigen Fahrradtouren ein.
Auch das Schmallenberger Sauerland und die Ferienregion Eslohe bieten hervorragende Voraussetzungen für eine Pause vom Alltag. Egal, ob man die Region erwandern oder radelnd erkunden will. Entspannt und gemütlich radeln kann man auf den Touren rund um den beliebten SauerlandRadring. Wanderer folgen den Golddorf-Routen. Sie führen vorbei an schmucken Fachwerkhäusern und präsentieren Tradition und Moderne harmonisch vereint, eingebettet in eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch.
Wer die Hansestädte Marsberg und Warburg kennen lernen möchte, dem sei eine Tagestour auf dem Diemelradweg empfohlen. Der Ausgangpunkt liegt in Marsberg. Die Geschichte der Stadt reicht weit zurück. Bis heute ranken sich Sagen, Mythen und Geschichten rund um die Stadt auf dem Berg. Über den Diemelradweg geht es flussabwärts bis nach Warburg. Die Stadt zählt zu den malerischsten Städten Westfalens und wird nicht ohne Grund das „westfälische Rothenburg“ genannt.
In die Geschichte des Kalksteinabbaus eintauchen kann man auf der Radroute „Steine und mehr“. Das Gemeinschaftsprojekt der Kommunen Geseke, Anröchte und Warstein bietet eine Strecke mit 33 Stationen, die spannende Geschichten rund um den heimischen Kalkstein erzählen.
Für jeden, der die Friedensstadt Osnabrück erkunden will, gilt der Ratschlag: Immer der Hase nach! Der Haseuferweg führt abseits des Straßenverkehrs mitten durch die Stadt. Fußgängern und Radfahrern eröffnet sich mitten in der City ein grünes Idyll.
Warendorf ist ein ganz besonderes Kleinod im östlichen Münsterland. Auf einem Rundgang durch die historische Altstadt fühlt man sich in vergangene Zeiten versetzt. Der historische Marktplatz ist das Herz der Stadt. Wunderschöne Giebel und gut erhaltene, denkmalgeschützte Häuser prägen das Bild. Von hier aus ist man schnell im Grünen.
Ganz anders stellt sich dem Radfahrer und Wanderer das Ruhrgebiet dar. Früher gab es Handelsrouten, heute werden Rad- und Wanderrouten gehandelt. In und um Recklinghausen beispielsweise lassen sich verschiedene Stätten der Industriekultur mit dem Rad komfortabel über gut ausgebaute Trassen ansteuern. Vielen bekannt ist die 400 Kilometer lange „Route der Industriekultur“, die sich einmal quer durch das Ruhrgebiet zieht. Sie umfasst 27 Höhepunkte, 17 Aussichtspunkte sowie 13 sehenswerte Siedlungen unterschiedlicher Zeitalter.
Ganz anders präsentiert sich die Hansestadt Herford und ihre Umgebung. Mitten im Teutoburger Wald gelegen gibt es reichlich Landschafts- und Kulturgenuss. Herford ist Startpunkt des Hansaweges. Dieser Fernwanderweg verbindet den Teutoburger Wald und das Weserbergland miteinander. Des Weiteren ist Herford Teil des Westfälischen Jakobweges, welcher sich an den mittelalterlichen Pilgerrouten orientiert. Er verbindet auf mehreren Routen mehrere Westfälische Hansestädte miteinander.
Die Hansestadt Fürstenau und die Region bieten viel Abwechslung. Die zahlreichen regionalen und überregionalen Wanderwege führen durch eine wunderschöne, waldreiche Landschaft und sind in unterschiedlichen Längen für Jedermann gut zu erwandern. Nicht nur die Burg- und Hansestadt Fürstenau mit ihrem Wahrzeichen, der Schlossanlage und der historischen Innenstadt mit den Ackerbürgerhäusern bietet dem Besucher viel. Auch die kleinen Ortschaften, die man auf den Wander oder Radwegen durchquert, zeigen historische Heimathäuser und imposante Kirchen.
Hamm und seine Umgebung präsentiert sich als Paradies für Pedalritter. Auf der Panorama-Route kann man die Stadt an einem Tag entdecken und spannende Stadtgeschichte erleben: Herrenhäuser und Schlösser, Industriekultur und Natur.
Wer also mit offenen Augen unterwegs ist, der kann – egal ob zu Fuß oder dem Rad unterwegs, in Westfalen auf den alten Handelswegen und den Städten der Westfälischen Hanse wahrlich viel entdecken.