Plümsen und Plantschen, Schwimmen und Abtauchen, oder ein kühles Getränk auf der Terrasse am See – gerade im Sommer übt Wasser eine geradezu magische Anziehungskraft aus. In den Ferien drängt es jeden von uns hinaus in die Natur und an die Ufer unserer zahllosen Seen, Bäche und Flüsse. Was kann es Schöneres geben als sich am, im und auf dem Wasser zu entspannen?
Kennen Sie die Bega? Wenn nicht, dann sollten Sie es rasch nachholen. Das Stadtbild von Lemgo wird von der Bega geprägt. Der Fluss fließt auf einer Länge von fünf Kilometern durch mehrere Ortsteile und bietet viele Möglichkeiten zur Naherholung – sogar mitten in der Innenstadt.
Auch außerhalb der Innenstadt kann man in Lemgo Wasser erleben. An den Försterteichen treffen sich die Ruhe des Waldes und das sprudelnde Leben der Teiche. Ganz in der Nähe bieten Tiergehege spannende Unterhaltung für Familien. Rund um die Försterteiche gibt es Rundwanderwege, die zu einem Sonntagsspaziergang einladen.
In den Städten der Westfälischen Hanse gibt es Wasser satt: Möhne, Diemel und Liester, Weser, Lippe oder Ruhr führen den reichlichen Segen von oben gen Meer – durch grüne Flussauen, urbane Wasserlandschaften mit schicken Lofts und kristallklare Seen. Gerade die Stauseen im Sauerland sind ein Kleinod – die Perlen dieser glitzernden Kette reichen bis hin zum Baldeneysee ganz im Westen. Die Solequellen am Rand des Teutoburger Walds und am Hellweg haben früher den Salzsiedern Wohlstand gebracht und bringen heute in Thermalbädern und Mineralwasserflaschen Wellness und Gesundheit. Hier gibt so viel zu erleben und so viel zu entdecken. Nichts wie hin!
Was man am Wasser alles machen kann: Spazieren gehen, wandern oder Fahrrad fahren. Mit einem schnittigen Paddelboot oder einem flinken Kajak stechen wir in den See, mit Ruder- oder Tretboot brechen wir mit sportlichen Mitstreitern zu neuen Ufern auf. Neuerdings fordern uns Walkboards heraus, sogar aufrecht im Stehen übers Wasser zu gleiten. Zugegeben: Das erfordert ein bisschen Übung, denn das Board ist eine ziemlich wacklige Angelegenheit. Nur Mut!
Wer wagemutig ist, der schnallt sich gar die Wasserski unter und lässt sich mit rasendem Tempo übers Wasser schleppen. Es macht viel Spaß so übers Wasser zu gleiten. Klar, dass nicht jeder Versuch gleich gelingt. Da macht Übung den Meister.
Wer es noch sportlicher haben will, der spielt mit dem Wind, steigt in ein Segelboot und hisst die prächtigen Segel oder er ergreift beherzt beim Windsurfen das bewegliche Segel eines Surfboards.
Wie Kristalle leuchten die Seen in der Landschaft des Naturparks Sauerland-Rothaargebirge. Entlang des Biggesees und des Listersees mit den anliegenden Städten Attendorn, Drolshagen, Meinerzhagen, Olpe und der Gemeinde Wenden erstreckt sich das Natur-Erlebnisgebiet Biggesee-Listersee. Mit den ausgedehnten Wäldern des Naturparks Ebbegebirge verfügt die Region über vielfältige Freizeitmöglichkeiten.
Für Segler, Taucher, Surfer, Angler oder zum Schwimmen sind zahlreiche Angebote rund um die Seen vorhanden. An beiden Seen gibt es viele verträumte Badestellen. Spaziergängern und Wanderfreunden aller Schwierigkeitsgrade steht ein langes, gut ausgeschildertes Wegenetz zur Verfügung – da kommt jeder mit traumhaften Aussichten auf seine Kosten.
Waren Sie schon mal an der Berkel? Die Berkel ist ein Nebenfluss der Issel (Niederlande) und einer der letzten natürlich erhaltenen Sandbäche im westlichen Münsterland. Sie entspringt in den Baumbergen in der Nähe von Billerbeck, rund 22 Kilometer westlich von Münster. Nach Billerbeck passiert der Fluss Coesfeld, im Anschluss geht es weiter vorbei an Gescher, Stadtlohn und Vreden. Kurz hinter Vreden erreicht die Berkel niederländisches Gebiet.
Die Ruhr und mit ihr der bekannte RuhrtalRadweg gehört zu den Highlights im Land. Rund 13 Kilometer schlängelt sich die Ruhr auf Hattinger Stadtgebiet. Entlang des RuhrtalRadwegs können Spaziergänger, Wanderer und Radler das bezaubernde Ruhrtal erkunden. Unterwegs entdecken Sie mittelalterliche Burgen und spannende Industriekultur.
Der 230 Kilometer lange RuhrtalRadweg ist eine der abwechslungsreichsten und beliebtesten Flussradwanderrouten Deutschlands. Der Weg führt ruhraufwärts bis ins Sauerland, ruhrabwärts vorbei am Essener Baldeneysee bis Duisburg am Rhein. Kein anderer Fluss in Deutschland verbindet Industrie-Kultur und Natur auf so engem Raum.
Waren Sie schon einmal an der Diemel? Nichts wie hin, spätestens am Diemelsee sind Sie ein Fan. Der als Natursee bekannte Diemelsee verfügt über eine sehr gute Wasserqualität und ist ein gern besuchtes Naherholungsgebiet. Neben der Diemel, die in Willingen-Usseln entspringt und bei Bad Karlshafen nach 110 Kilometern in die Oberweser mündet, und der Glinde – wie die kennen Sie nicht? – plätschern, teilweise versteckt in den Wäldern, viele kleine Bäche und Rinnsale dahin.
Wasser in der historischen Altstadt von Korbach – gibt’s das überhaupt? Na klar, mag man sich denken, wir sind ja eine Hansestadt. Da muss es doch Wasser geben. Allerdings sucht man in Korbach einen größeren Fluss oder gar einen Hafen vergeblich – denn die Hansestadt Korbach wurde an einer Kreuzung von zwei wichtigen Fernhandelsstraßen des Mittelalters gegründet und diente somit als Warenumschlagsplatz der Hansekaufleute im Binnenland.
Wer in der Korbacher Altstadt Wasser sucht, muss vielmehr die Kümpe finden. Vier Stück gibt es heute noch. Ein Kump ist kein Brunnen, sondern ein großer (steinerner) Trog oder eine Art Zisterne. Die Korbacher Kümpe wurden seit 1367 aus einer drei Kilometer langen Wasserleitung aus hölzernen Rohren gespeist, die von der Quelle Lindenborn im benachbarten Ortsteil Lengefeld bis in die Stadt geführt wurde. Die dienten vor allem als Reservoir für Löschwasser.
Wussten Sie, dass Paderborn die Stadt der 200 Quellen ist? Wahrscheinlich noch nicht. Dabei hat die zweitgrößte Stadt in Ostwestfalen ihren Namen dem dort entspringenden Fluss, der Pader, zu verdanken. Der Name Paderborn setzt sich aus „Pader“ – der Fluss – und „Born“ – die Quelle –, zusammen. Die Pader ist mit nur vier Kilometern Länge Deutschlands kürzester Fluss. Die Paderquellen mitten im Zentrum haben allerdings eine sehr große Bedeutung für die Stadt. Schon Karl der Große wusste um ihren Nutzen. Im Jahr 777 hat er hier seine Kaiserpfalz errichtet und damit Paderborn, die Stadt an den Quellen gegründet.
Die Paderquellen gehören zu den stärksten in Deutschland: 5.000 Liter Wasser pro Sekunde treten im Durchschnitt aus der Erde hervor – genug, um 40 Badewannen zu füllen. Die sechs Paderarme vereinen sich noch im Stadtzentrum zur Pader, die wiederum bereits nach vier Kilometern in Schloß Neuhaus in die Lippe mündet.
Ohne das Lebenselement Wasser, ohne die Paderquellen, wäre Paderborn wohl niemals geworden, was es heute ist: eine lebendige und moderne, aber dennoch überschaubare Großstadt mit zahlreichen Zeugnissen einer über 1200-jährigen Geschichte.
Dem Wasser verdankte ein traditionelles Gewerbe seine Bedeutung: das Bierbrauen. Schon im Mittelalter war Paderborner Bier ein Produkt, das die Kaufleute der Hanse bis in weit entfernte Lande brachten.
Haben Sie schon einmal etwas von der Seseke gehört? Noch nicht? Dann wird es aber Zeit! Sie ist zugegeben klein aber fein. Inzwischen hat man ihre Bedeutung erkannt und viel für sie getan. Die Seseke ist der Fluss, der mit Kamen eng verbunden ist. Dies nicht nur, weil er den Stadtgraben speiste, sondern weil Kamen seine Gründung unter anderem dem Umstand verdankt, dass man die Seseke an dieser Stelle überqueren konnte.
Inzwischen hat man den Fluss durch seine Renaturierung wieder zu neuem Leben erweckt. Heute gibt es auch wieder Fische und andere Lebewesen in der Seseke.
Unser Land verdankt dem Salz sehr viel, was hier an einigen Stellen gewonnen werden kann. So zeugt der historische Kurgarten der Wallfahrtsstadt Werl von Sole und Salz. Denn ohne die Solequellen wären nicht nur die Erbsälzer, sondern auch die Werler Geschichte wesentlich ärmer. Schon in vorgeschichtlicher Zeit, machten die ersten Siedler am Hellweg Station, um aus der ergiebigen Sole Salz zu kochen. Im Mittelalter waren es die so genannten Erbsälzer, die zu Wohlstand gerieten. Ende des 19. Jahrhunderts kam die Idee auf, auf dem Gebiet einer der Salinen ein Kurbad zu errichten. Wo fast fünf Jahrzehnte lang Bäder in Holzwannen verabreicht wurden, lässt es sich heute zwischen den beiden Teichen, am Salzbach und natürlich im Schatten des Gradierwerks entspannen – dem Wasser sei Dank.