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Paderborn Wappen Paderborn

Paderborn – die Stadt der 200 Quellen

Von der zweitgrößten Stadt in Ostwestfalen hat wohl jeder schon einmal etwas gehört: Paderborn. Aber wussten Sie schon, dass die Stadt ihren Namen dem dort entspringenden Fluss, der Pader, zu verdanken hat? Der Name „Paderborn“ setzt aus „Pader“ – der Fluss –und „Born“ – die Quelle –, zusammen. Die Pader, mit rund 4 Kilometern Länge Deutschlands kürzester Fluss, und die Paderquellen in der Innenstadt haben eine sehr große Bedeutung für die Stadt. Schon Karl der Große wusste um Ihren Nutzen, der hier 777 seine Kaiserpfalz errichtet und somit Paderborn, die „Stadt an den Quellen“ gegründet hat.

Nur wenige Schritte von der Fußgängerzone entfernt, unterhalb von Dom und Abdinghofkirche, liegen die beiden Quellbezirke der Pader. Als „grüne Oase“ bildet das Paderquellgebiet einen willkommenen Gegenpol zum geschäftigen Treiben in der City.

Die Paderquellen gehören zu den stärksten in Deutschland: 5.000 Liter Wasser pro Sekunde treten im Durchschnitt aus der Erde hervor – genug, um 40 Badewannen zu füllen. Die sechs Paderarme vereinen sich noch im Stadtzentrum zur Pader, die wiederum bereits nach vier Kilometern in Schloß Neuhaus in die Lippe mündet.

Dank des Wasserreichtums der Paderquellen entwickelte sich bereits in vorindustrieller Zeit ein reges Wirtschaftsleben in der Stadt. 20 Wasserräder gab es im 15. Jahrhundert an den ver­schiedenen Quellbächen der Pader. Sie trieben Korn-, Öl-, Walk-, Schleif- und Sägemühlen an. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren noch fünf Getreidemühlen in Betrieb. Heute arbeitet nur noch eine in ihrer ursprünglichen Funktion im alten Stadtbezirk.

Dort, wo alle sechs Paderarme zusammenfließen, lässt sich erahnen, wie es früher in der Stadt ausgesehen hat: Unermüdlich dreht sich das vor einigen Jahren restaurierte Mühlrad von Stümpels Mühle und erinnert an diesen stadtgeschichtlich bedeutenden Gewerbezweig.

Heute hat es eine neue Funktion erhalten und produziert seit 2015 für die BIOHAUS-Stiftung ökologischen Strom. Im Mühlengebäude selbst wird voraussichtlich im Herbst 2019 ein Mühlenmuseum eröffnet.

In engem Zusammenhang mit den Padermühlen steht die Brotherstellung. Das kastenförmige „Paderborner“, das aus einer Roggen-Weizen-Mischung besteht, wurde bereits in früheren Jahrhunderten weit über die Grenzen des Paderborner Landes hinaus exportiert.

Ebenfalls dem Wasser verdankte ein anderes traditionelles Gewerbe seine Bedeutung: das Bierbrauen. Schon im Mittelalter war Paderborner Bier ein Produkt, das die Kaufleute der Hanse bis in weit entfernte Lande brachten.

Des Weiteren befinden sich in der Innenstadt und in naher Umgebung einige Brunnen: Durch hölzerne Rohrleitungen pumpten die Paderborner bereits vor gut 400 Jahren Wasser aus dem Paderquellgebiet hinauf in die Stadt in diese sogenannten „Kümpe“. Neben der Trinkwasserversorgung der Bürger konnte auf diese Art und Weise so manches Feuer schneller gelöscht werden. Das im Jahr 2017 geschaffene Funktionsmodell der „Wasserkunst“ demonstriert eindrucksvoll, wie die Wasserkraft der Pader auch zum Antrieb der Pumpen genutzt wurde, die das Wasser in die höher gelegenen Stadtbereiche förderten.

Rathausplatz mit Brunnen der historischen Wasserkunst

Heutzutage leistet das Wasser der Pader wertvolle Dienste, beispielsweise bei der Klimatisierung des Diözesanmuseums und anderen Gebäuden in der Innenstadt. Mit seiner relativ konstanten Temperatur von 12 bis 14 Grad sorgt es im Sommer für Kühle und hilft im Winter mittels Wärmepumpen bei der Beheizung der Gebäude. Der gleichen Technik sind die angenehmen Luft- und Wassertemperaturen in Paderborns größtem Hallenbad, der „Schwimmoper“, zu verdanken.

Wissenswertes nicht nur über die Bedeutung und Nutzung des Lebenselementes Wasser, sondern auch über die Natur entlang der Pader erfährt man bei der ausgeschilderten „PaderWanderung“. Sie beginnt an den Quellen im Stadtzentrum, führt durch die bei Sonnenanbetern beliebten Paderwiesen und einen Teil des Schloss- und Auenparks bis in den Garten der ehemaligen fürstbischöfliche Residenz Schloß Neuhaus, wo die Pader in die Lippe mündet. Hier, auf einer von den Flüssen Alme, Lippe und Pader gebildeten Halbinsel, residierten über 400 Jahre lang die Paderborner Fürstbischöfe und schufen mit der Vierflügelanlage eines der schönsten Renaissance-Wasserschlösser Westfalens. Das Schloss und der rekonstruierte Barockgarten sind alljährlich von Mai bis Oktober Schauplatz des „SchlossSommers“ mit einer bunten Palette von Veranstaltungen.

Anlässlich des Weltwassertags am 22. März 2019 wurde die „WasserRoute“ umfassend überarbeitet: Eine 18 Kilometer lange Radstrecke, beginnend am Dorfplatz in Sande, die an acht verschiedenen Stationen vorbeiführt und dort mit weiteren Informationen rund ums Thema Wasser und Wassernutzung in Paderborn und Umgebung informiert.

„Wasser ist Leben“ lautet ein bekannter Satz. Eine Aussage, die in Paderborn immer wieder bestätigt wird. Ohne das Lebenselement Wasser, ohne die Paderquellen, wäre Paderborn wohl niemals geworden, was es heute ist: eine lebendige und moderne, aber dennoch über­schaubare Großstadt mit zahlreichen Zeugnissen einer über 1200-jährigen Geschichte. Eine Stadt, in der es viel zu entdecken gibt.

All denjenigen, die mehr zum Thema „Wasser in Paderborn“ wissen möchten, sei die 90- minütige Führung „Paderborn – Stadt des Wassers“ der Tourist Information ans Herz gelegt.

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