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Warburger Sagen – Der Kaiser im Desenberg

Das Wahrzeichen des Warburger Landes ist der Desenberg, ein vor Millionen von Jahren entstandener, imposanter Vulkankegel, der heute noch von den Resten einer Burg gekrönt wird. Eine Volksüberlieferung will den Ursprung des Namens des Berges in der germanischen Götterverehrung sehen. Der Berg soll nach den „Dasen“ benannt sein, göttlichen weibliche Wesen, die bald als gütige Schutzgeister, bald als Unholdinnen des Göttervaters Wodan auftraten. Ihnen sollen auf dem Berg Opfer dargebracht worden sein.

Wie an viele andere außergewöhnliche Orte knüpfen sich auch an den Desenberg in Warburg eine Reihe von Sagen. Karl der Große soll die Adelsfamilie von Spiegel mit dem Berg und dem Umland belehnt haben. Auf dem Berg hauste allerdings ein Drache, der erst besiegt werden konnte, als ein Ritter seinen Schild mit Spiegeln versah, in denen das Untier sich selbst erblickte und dann getötet werden konnte. Damit wird auch in Sagenform der Name des Adelsgeschlechts, das lange auf dem Berg herrschte, erklärt.

Gottfried Beyer, Der Desenberg, 1942

Im Desenberg, so will es die Sage weiter, ruht Karl der Große von seinen Heldentaten aus. Von seinen Waffengefährten umgeben und von Zwergen bewacht, wartet er auf den Augenblick, wo er ausziehen und sein Reich wieder errichten kann. Bisweilen fanden Hirten mit Hilfe einer Springwurzel oder einer blauen Blume Eingang in die Halle des Kaisers im Berg; diejenigen, die ihm ein Lied vorpfiffen, wurden reich belohnt. Reich belohnt wurde auch ein Bäcker aus dem nahen Warburg, der dem Herrscher Weißbrot brachte.

Zwei weitere Sagen sind im Spätmittelalter bzw. in der frühen Neuzeit angesiedelt. Ein Priester der Warburger Erasmuskapelle entbrannte in Liebe zu einem Burgfräulein. Bei einem Stelldichein von den Häschern der Burgherren gefangengenommen, wurde er bis an sein Lebensende eingekerkert. In manchen mondhellen Nächten soll man ihn noch heute um die Burgruine wandeln sehen.

Der gewalttätige Ritter Bruno hauste auf dem Desenberg. Er raubte Händler und Kaufleute aus und nahm den Bauern die Ernten. Ein Mönch aus dem Warburger Dominikanerkloster versuchte vergeblich, Bruno wieder auf den Pfad der Rechtschaffenheit zurückzuführen. Später lockte der Ritter den Pater unter einem Vorwand auf den Desenberg und ermordete den frommen Mann. Da fuhr ein Blitzstrahl vom Himmel herab und zerstörte das Räubernest, ein schwerer Stein zerschmetterte den Übeltäter. Seither steht die Burg in Ruinen. Soweit die Sagen.

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