80 Meter über das weite Ruhrtal thront die Burg Blankenstein. Graf Adolph von der Mark errichtete die mittelalterliche Höhenburg 1227 auf dem steil aufragenden „blanken Steyne“. Zu den eindrucksvollen Bauresten zählen der mächtige Torturm und die Ringmauer. Vom 30 Meter hohen Torturm bietet sich ein fantastischer Rundblick auf das Ruhrtal. Die Blankensteiner „Freiheit“ im Schatten der Burg, mit den umgebenden Gassen, Plätzen, Kirchen, Fachwerk- und Bruchsteinhäusern, ist neben der Hattinger Altstadt der zweite historische Ortskern Hattingens und zählt zu den besonders geschützten historischen Stadt- und Ortskernen Nordrhein-Westfalens.
Rund um die Burg ranken sich alte Sagen und Mythen, unter anderem von funkelnden Goldschätzen.
Der Schatz von Blankenstein
Ein junger Wanderbursche bat an einem kalten Winterabend um Einlass in die warme Stube eines alten Bauern in Blankenstein, der ihn aber abwies. In einem Heuschober fand der junge Mann einen wetterfesten Unterschlupf. Er erwachte um Mitternacht und beobachtete, wie der hartherzige Hofherr eine eiserne Kiste unter einem Baum vergrub und den Schatz darin beschwor. Er rief den Teufel an und sprach: „Bewahre ihn, sein Pfand sei ein schwarzer Ziegenbock.“ Da fuhr ein Blitzstrahl nieder und ein schwerer Donnerschlag erdröhnte.
Jahre später kehrte der Junge zurück. Die Bauerntochter Roswitha berichtet, dass der Bauer gestorben und es schlecht um den Hof bestellt sei. Ein Fluch lastete darauf. Der Wanderbursche wusste, wie er zu bannen war: Ein schwarzer Ziegenbock müsse dafür dem Teufel geopfert werden. Gemeinsam mit Roswitha hebt er den verwunschenen Schatz aus Gold und Silber. „So lass uns Reichtum, Freude und Leid im Leben miteinander ehrlich teilen und auch der Armen gedenken“, sagte der Wanderbursche, „Roswitha, werde mein Weib!“ Schweigend sank sie ihm in die Arme, und beide wurden ein glückliches Paar.
Das Roswitha-Denkmal
1927 wurde mit einer Figurengruppe um Roswitha und dem schwarzen Ziegenbock das Roswitha-Denkmal des Künstlers Gustav Müller an der gleichnamigen Straße in Blankenstein errichtet. Doch ein paar Geheimnisse bleiben: Denn ob, wo und wann sich die Sage zugetragen haben könnte, ist unbekannt.