Das Töttchen ist eine westfälische Spezialität aus dem Münsterland. In Warendorf wird das Gericht besonders gerne Mitte Oktober zu „Fettmarkt“ gegessen. Ursprünglich als „Arme-Leute-Essen“ entstanden, wird das Fleischragout heute vor allem aus hochwertigem Kalb- und Rindfleisch zubereitet. Alljährlich lädt der Warendorfer Bürgermeister sogar zum Fettmarkt-Empfang ins historische Rathaus ein und serviert den versammelten Honoratioren dort das heiß dampfende Töttchen, bevor man sich bestens gestärkt über den traditionellen Vieh- und Landmaschinenmarkt begibt.
Töttchen steht auch außerhalb des Fettmarkts auf der Speisekarte der klassischen westfälischen Küche. In Warendorf findet man das schmackhafte Traditionsgericht beispielsweise im „Hotel im Engel“, im „Kolpinghaus“ und im alten Brauhaus Warintharpa. Wer Töttchen zum Mitnehmen sucht, wird in der Landfleischerei Hof Heseker in der Bauerschaft Vohren fündig. Ein Rezept zum Selberkochen findet sich auf der Internetseite Westfälisch genießen.
Die heutige Zubereitung unterscheidet sich deutlich vom ursprünglichen Töttchen. Während früher ein Kalbskopf sowie Innereien wie Lunge und Herz vom Rind mit Zwiebeln und Essig zu einem süß-sauren Ragout verkocht wurden, verwendet man heute hochwertiges Fleisch aus der Kalbsschulter sowie Kalbszunge. Getrunken wird zum Töttchen typischerweise Bier sowie westfälischer Korn oder Wacholderschnaps.