Der Geschmack ist kräftig-deftig, die Konsistenz schnittfest und die Farbe rot bis rostrot. Aus Schweineblut, Wurstbrühe und Buchweizenmehl entsteht die traditionelle Wurstspezialität Westfälischer Panhas. Panhas galt früher als Gericht der armen Leute – und diente der Resteverwertung nach dem Schlachten.
Der Begriff Panhas hat seine Wurzeln im Niederdeutschen und stammt ab von: pan = Pfanne und harst = Bratenfleisch, also „in der Pfanne gebratenes Fleisch“, auch Pannas geschrieben.
Schlachtfestpastete Panhas – kulinarisch verwurstet
Zu Zeiten der Hausschlachtungen kochte man die aus Schweinefleisch hergestellten Würste in einem großen Kessel, um sie haltbar zu machen. Während des Garens platzten einige Würste, was die Brühe noch gehaltvoller und schmackhafter machte. Dann gab man die für Panhas typischen Gewürze hinzu: Salz, Pfeffer, Piment und gemahlene Nelken. Angedickt wurde die Brühe anschließend mit Blut und Buchweizenmehl. Dem traditionellen Rezept gibt man heute Hackfleisch, Blutwurst, Zwiebeln und Speck zu.
Knusprig gebraten, serviert mit Sauerkraut und Federweißer
Den erkalteten Panhas schneidet man in Scheiben und brät ihn in Schweine- oder Butterschmalz knusprig braun an. Der gebratenen Scheibe liegen Sauerkraut und frische Bratkartoffeln oder Kartoffelpüree bei. Dazu wird ein fruchtiges Getränk gereicht, zum Beispiel Apfelwein oder Federweißer. Auch kalt werden die gebratenen Panhasscheiben gern serviert, zum Beispiel mit Schwarzbrot und Rübenkraut.
„Panhas am Schwenkmast“
Panhas war früher so bekannt und verbreitet, dass er auch in Wendungen des Ruhrpott-Deutschen vorkommt, zum Beispiel „Getz is abba Pannas am Schwenkmast!“ (= Jetzt gibt es Ärger!).
Hattinger Panhasfest
Jedes Jahr läuten die Hattingerinnen und Hattinger den Herbst mit dem Panhasfest kulinarisch ein. An den Ständen lokaler Restaurants auf dem Kirchplatz steht frisch gebratener Panhas ganz oben auf der Speisekarte. Doch auch andere Geschmäcker gehen nicht leer aus. Ein buntes Rahmenprogramm rundet einen Besuch auf dem Hattinger Panhasfest ab.
Hausgemacht! Hier schlemmen Sie Westfälischen Panhas:
Hotel & Restaurant Eggers
Hauptstraße 78
45549 Sprockhövel
www.eggers-sprockhoevel.de
Bergerhof in Hattingen
Berger Weg 8
45527 Hattingen
www.bergerhof.de
Fleischerei Müller
Große Weilstraße 16
45525 Hattingen
fleischerei-mueller.com
Gehsse inne Stadt, wat macht dich da satt? Ne Körriwuast!
Herbert Grönemeyer setzte der Currywurst 1982 ein musikalisches Denkmal. In schönem Ruhrpott-Deutsch sang er: Gehsse inne Stadt, wat macht dich da satt? Ne Körriwuast! Kommsse vonne Schicht, wat schön‘ret gibbet nich als wie Körriwuast. Auffem Hemd, auffe Jacke, Ker, wat is dat ne Kacke! Allet voll Körriwuast (= Gehst du in die Stadt, was macht dich da satt? Eine Currywurst! Kommst du von der Schicht, etwas Schöneres gibt es nicht als Currywurst. Auf dem Hemd, auf der Jacke, Mann, was ist das für ein Mist. Alles voll Currywurst). Der Text stammt unter anderem von Schauspieler Diether Krebs.
Kulinarisches Kulturgut im Pott: Currywurst mit Pommes
Saftig, knackig, kross, so muss die klassische Currywurst im Ruhrgebiet schmecken. Die Ruhrpöttler*innen lieben sie geschnitten und mit Pommes frites als Schimanski-Teller oder Manta-Platte – also rot-weiß mit Mayonnaise und Ketchup. Dazu trinken wir im Ruhrgebiet gern ein frisches Pilsken. So schmeckt Hattingen.
Die beste Hattinger Currywurst
Die Pommeskurve
Pilgrimshöhe Wittenerstr. 30
45527 Hattingen
www.pilgrimshoehe.de