• Tradition und Atmosphäre
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Die Tunschere – eine schöne Tradition

In den ersten Wochen eines neuen Jahres wird im nördlichen Osnabrücker Land, an den Grenzen zum Emsland, wieder ein ganz besonderer alljährliche Brauch gepflegt: das Tunschere bringen. Auch ich bin seit Jahren mit meiner Clique unterwegs, um lieben Freunden mit der Tunschere Glück für das neue Jahr zu wünschen.

Diese Tradition macht einfach riesig Spaß und wird hier von Genaration zu Generation weitervermittelt. Was hat das denn überhaupt mit dieser Tradition auf sich? Der Glücksbringer besteht aus gekrüllten zu feinen Locken geschabtem Weideholz. Der phantasievollen Form und Verzierung mit buntem Papier sind keine Grenzen gesetzt.

An den kalten Januar Tagen wird das Schmuckstück dann demjenigen vor die Tür gestellt, dem die Glückwünsche gelten sollten. Die Gruppe macht jetzt erstmal einen Zug durch die Gemeinde, um dem Beschenkten etwas Zeit zu verschaffen. So vergehen immer viele vergnügliche Stunden in der winterlichen, von Schnee und Eis überzogenen, Landschaft. Der mitgebrachte Glühwein aus dem Rucksack schmeckt dazu natürlich besonders gut und wärmt, bis der Abend dann beim neuen Tunscherenbesitzer nach erfolgreicher Suche mit vielen Leckereien ausklingt. Einen geselligeren Auftakt für das neue Jahr kann man sich nicht vorstellen.

Fast noch interassanter als der Abend selber ist die Herstellung der Tunschere. Dazu kann mir Wilhelm Fasthoff in Grafeld bei Berge einiges erzählen. Seit gut 60 Jahren nimmt er Tunscheren-Bestellungen aus vielen Orten entgegen. Die Anfertigung ist sehr zeitaufwendig, dabei werden stets persönliche Wünsche berücksichtigt. So entstehen viele, persönlich geschmückte Exemplare mit schönen Papierblumen und lieben Neujahrsgrüßen. Zurecht ist Wilhelm Fasthoff sehr stolz auf seine Werke, in die er einen Tag Arbeit investiert. Aber er ist mit Leib und Seele dabei, genau wie auch sein Großvater vor ihm. In der Weihnachtszeit wird die Tradition mit der Tunschere und die Arbeit von Wilhem Fasthoff sogar im Fernsehen in der Reihe Landpartie im NDR zu sehen sein.

Gut zu wissen:
Die Geschichte dieses Brauches reicht bis ins 11. Jahrhundert, vermutlich sogar bis in die Zeit der Germanen zurück. Als „Tunschare“ wurden damals die Dorfbewohner mit eigenem Haus bezeichnet, die an den Grenzmauern eines Hofes wohnten.Diese Anwohner eines Hofes überbrachten zur Jahreswende dem patriarchalischen Haus als Zeichen der Zuwendung ein Gesteck mit Holzblumen und bunten Bändern.

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