• Alte Mauern aus wilden Zeiten
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Zwischen Stadtmauer, Fachwerkhäusern und Burgmannshöfen – so lebte man in Kamen zur Hansezeit

Kamen - Leben und mehr. Damals wie heute

Das bis heute größte Bauprojekt in Kamens Geschichte dürfte die Stadtmauer gewesen sein. Sie soll ca. zwei Kilometer lang, fünf Meter hoch und einen Meter breit gewesen sein. So ganz genau weiss man das nicht, denn im Mittelalter kannte man noch keine Planfest-stellungsverfahren und Bebauungspläne. Daher sind leider keine originalen schriftlichen Dokumente über dieses für seine Zeit imposante Bauwerk, das zudem sechs Stadttore aufwies, mehr vorhanden.

Eine Urkunde aus der Mitte des 13. Jahrhunderts legt aber nahe, dass die Mauer zu jener Zeit gebaut worden ist. Viele hundert Jahre gewährte sie den Bürgern Schutz. Zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges (1618 – 1648) wurden aber neuartige Kanonen entwickelt, die über Mauern hinweg oder Löcher in sie hinein schießen konnten. Sie wurden damit mehr oder weniger nutzlos. Hinzu kam, dass sich der (Fern-)Handel und der Warentransport immer besser entwickelten. Allerorten wurden daher Zölle erhoben. Mauern waren da nur hinderlich. Der Abriss der Kamener Stadtmauer erfolgte trotzdem erst in den 1780er Jahren, wie der erste Stadtchronist Friedrich Buschmann im Jahr 1900 schrieb. „Ein großer Theil der Stadtmauern wurde nun geschleift, und nur ein kleiner Rest der alten Mauer, an der Südwestseite der Stadt, hat eine ansehnliche Höhe.“
Dieser kleine Rest, kaum zehn Meter lang, ist noch heute fester Bestandteil einer jeden (historischen) Stadtführung.

An dieses letzte Stück der Stadtmauer schließt sich der ebenfalls nur noch kleine Rest der Kamener Altstadt an. Hier gibt es noch einige wenige kleine Handwerker-Häuser, die zum Teil auf der alten Stadtmauer errichtet worden sind. Diese Fachwerk-Wohnhäuser hatten früher z.T. einen durchgehenden Dachboden, damit die Weber dort in langen Räumen das Leinen besser verarbeiten konnten. Heute sind diese Häuser natürlich alle umfassend saniert. Auch die Altstadt gehört immer zu den Anlaufpunkten einer Stadtführung.

Oft auch der sog. Galenhof, der letzte noch vorhandene von ehemals zehn nachge-wiesenen Burgmannshöfen. Sie waren ringförmig um die Burg, den zeitweiligen Wohnsitz der Grafen von der Mark, angeordnet. Hier soll sich der Überlieferung nach, eine unglaub-liche Geschichte zugetragen haben. Der böse, hartherzige Vogt, der in dem Gebäude residierte, wurde – so geht die Sage – bei einem furchtbaren Unwetter von einem Feuer-strahl, der von der Spitze des Gebäudes bis in den Keller drang, getötet. Der Teufel hatte ihm den Hals umgedreht!

Galenhof, heute Sitz der Städtischen Musikschule

Wahrheit oder Legende? Heute jedenfalls ist es dort gänzlich ungefährlich. Die städtische Musikschule hat dort ihr Domizil gefunden.

Geschichte und Geschichten sind es auch, die Stadtführungen in Kamen, die auch zu vielen Einzelthemen – wie z.B. Ritter, Burgen und Gespenster oder einer speziellen Hanseführung unter dem Motto „Ein Hansekaufmann besucht seine Heimatstadt“- ange-boten werden, so interessant machen. Sie sind gerne eingeladen, sich einer Führung anzuschließen oder die Hansestadt Kamen auf eigene Faust zu erkunden.

Die Stadt Kamen und die Gästeführer-Gilde halten umfangreiches Informationsmaterial bereit.

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