Noch heute sind in Obermarsberg Teile der alten Stadtmauer zu besichtigen, die seit dem Ende des 13. Jahrhunderts den Klosterbezirk und die Stadtberge umgab. Dazu gehörten sieben Türme, zu denen der Wasserturm und der Buttenturm zählen. Weitere Wachtürme außerhalb der Stadt, von denen aus die Umgebung leicht zu überblicken war, waren die Donnersberger Warte, auch Mäuseturm genannt und die Priesterberger Warte am gleichnamigen Berg.
Der Mäuseturm, auch Donnersberger Warte, liegt außerhalb der Stadt auf ca. 384 m Höhe zwischen den Marsberger Ortsteilen Obermarsberg und Giershagen. Der 13 m hohe Rundturm mit einem Durchmesser von 4,60 m und einer Mauerstärke von 1 m ist weithin sichtbar. Es gibt Reste einer Ringmauer vor dem Turm. Von diesem Turm aus wurden die Bewegungen auf dem Fernhandelsweg „Frankfurter Weg“ kontrolliert. Hier musste sehr wahrscheinlich eine Maut entrichtet werden. Das war im Hochmittelalter durchaus üblich. Am Stapelplatz am Steppel mussten alle transportierten Waren zum Verkauf angeboten werden. Das war die einzige Möglichkeit für Obermarsberg, den Fernhandel zu kontrollieren und davon zu profitieren, da der Handelsweg an sich zum Glindegrund abbog und Obermarsberg nicht berührte.
Die Bezeichnung „Mäuseturm“ hat wahrscheinlich nichts mit Mäusen zu tun, sondern leitet sich eventuell von dem mittelhochdeutschen „mûsen“, das so viel wie spähen oder lauern bedeutet. Sie könnte auch von dem althochdeutschen Wort „muta“ kommen, das Wegezoll bedeutet.
Die Priesterberger Warte steht auf dem Donnersberg (Althar). Sie sicherte den Bezirk zwischen Giershagen, Padberg und Obermarsberg und ist versteckt im Wald nur schwer zu finden.
Die Enemuder Warte steht im Diemeltal auf ca. 277m Höhe. Die Warte ist heute noch ca. 5 m hoch, nur schwer zugänglich, aber im 1. Stock zu besichtigen.
Der Buttenturm (Außenturm) auf der Nordseite des Berges ist heute nur noch in halber Höhe erhalten. Er hat einen Grundriss von 6,2 Metern im Quadrat mit 1,5 Meter starken Bruchsteinmauern und zwei gewölbten Geschossen über einem 5 Meter tiefen Keller, der früher als Gefängnis genutzt wurde. Vom Buttenturm aus hat man einen idealen Ausblick über das Diemeltal. Früher konnten so die durchziehenden Reiter beobachtet und im Falle eines Angriffs beschossen werden.
Der Wasserturm erhielt seinen Namen nach seiner zweiten Funktion als Brunnen, durch den die Oberstadt mit Wasser aus dem Talversorgt wurde. Insgesamt gab es auf der Eresburg elf wichtige Brunnen und Quellen, die die Trinkwasserversorgung garantierten.
Auf den Spuren der alten Mauern und Befestigungsanlagen
Zeit: etwa 1 ½ Std.
Bei einer Führung bewegen Sie sich auf den Spuren der alten Mauern und Befestigungsanlagen zu der ehemaligen Wasserkunst hin, von der der erste Geschichtsschreiber Stadtberges Christian Franz Paullini im Jahre 1686 sagt: „In der Ecke der Stadt liegt ein Turm, worin eine feine Wasserkunst gleich darunter eine Mühle so das Wasser bergauf treibt in diesen Turm, von dannen die Stadt vergnügsames Wasser haben kann.“
https://www.fv-obermarsberg.de/heimatmuseum/auf-den-spuren-der-alten-mauern-und-befestigungsanlagen/
Wanderung zu den Warttürmen
Zeit: etwa 3 Std.
Die Wanderung zu den Warttürmen führt durch eine abwechslungsreiche und reizvolle Landschaft – Enemuder Warte, Priesterberger Warte, Donnersberger Warte – sie alle sind Zeichen der wehrhaften mittelalterlichen Stadt Obermarsberg.
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