Dass Münster zur Hanse der Neuzeit gehört, spürt man an vielen Stellen der Innenstadt.
Im Stadtmuseum – am Anfang der Salzstraße – befindet sich das Hansekabinet. Es zeigt, wie Münster zwischen 1200 und 1500 eine immer größere Rolle in der Städtehanse für Westfalen übernahm. Zu dieser Zeit verzeichnete Münster eine wirtschaftliche Blüte und münstersche Kaufleute wurden im gesamten westeuropäischen Raum des Städtebündnisses der Hanse tätig. Der Eintritt ins Stadtmuseum ist frei.
Folgt man der Salzstraße weiter Richtung Prinzipalmarkt, fallen sofort die Hansesteine auf. Im Rahmen der Feiern zu den 13. Hansetagen der Neuzeit im Jahr 1993 wurden 40 Steine aus ehemaligen Hansestädten in den Boden eingelassen und mit einem Bronzering eingefasst. Der Bronzering trägt den Namen der Hansestädte und zeigt das Wappen der jeweiligen Stadt.
Auf dem Prinzipalmarkt angekommen ziehen die beeindruckenden Giebelhäuser der Kaufleute die Aufmerksamkeit auf sich. Der Prinzipalmarkt mit seinen eleganten Geschäften unter den Bogengängen und dem Historischen Rathaus mit dem Friedenssaal zählt zu eine der schönsten Einkaufsstraßen Deutschlands. Auch hier lebt das Erbe der Hanse weiter, denn einmal im Jahr werden zum Hansetag bewirten die Kaufleute ihre Gäste an einer langen Tafel.
Gleich um die Ecke befindet sich das Krameramtshaus. Niederländische Gesandte kamen 1648 während den Versammlungen zum Westfälischen Frieden im Haus unter. Der Frieden beendete den Dreißigjährigen Krieg und sorgte für die Unabhängigkeit der Niederlande von Spanien. Der Spruch „Ehr is Dwang nog“, also Ehre ist Zwang genug, steht über dem Kamin des Krameramtshaus und drückt die Mentalität ehrbarer Kaufleute aus. Noch heute ist es das Leitbild der Münsteraner Kaufmannschaft. Heute ist das Gebäude als Haus der Niederlande Teil der in Münster Westfälischen Wilhelms-Universität und Studierende des Lehramts in Niederländisch sowie der Niederlande-Deutschland-Studien besuchen dort Seminare und Vorlesungen.