• Von stolzen Handelshäusern und noblen Kontoren
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Hattingen blüht auf: Mit der Hanse zu wirtschaftlichem Aufschwung

Rathuis und Stadtmauer – Zeugen der Hanse

Zu Lande, zu Wasser, durch Sümpfe und Wälder führen die Wege der Hattinger Fernkaufleute zu den großen Hansestädten an der Küste. Im Gepäck haben sie Getreide, Schmiedeeisen, Wolltücher und Laken. Mit der Zugehörigkeit zur Städtehanse 1554 erlebt Hattingen seine wirtschaftliche Blüte.

Die Bewohner Hattingens macht der Aufschwung im 16. Jahrhundert zu Bürgern einer befestigten Stadt – manifestiert durch eine 5 Meter hohe und fast einen Kilometer lange Ringmauer. Für die vielen, neuen kommunalen Aufgaben stockten die Hattinger ihr „Rathuis“ als zweigeschossiges Fachwerkhaus mit Spitzgiebel auf.

Hattinger Kaufleute besiedeln Seestädte

Die Hattinger Kaufleute profitierten von der überregionalen hansischen Interessensvertretung, vom Fernhandel über Sand und See in Lübeck, Danzig, Reval, Riga, Stockholm, Prag und Antwerpen sowie von Zoll- und Abgabenfreiheit. Auf ihren Handelszügen zur Ostsee besiedelten sie die niederdeutschen Seestädte – zum Beispiel Eberhard Störtelberg, er handelt mit flandrischem Tuch und wird 1545 Bürgermeister der Hansestadt Lübeck, oder Großkaufmann Arend Langrötger, er wird 1676 Stadtbaumeister in Oldenburg.

Das Rathuis – Hattingens gute Stube

Aus der wirtschaftlichen Blütezeit sind viele Fachwerkhäuser in der Altstadt erhalten – der Baubestand stammt überwiegend aus den Jahren zwischen 1550 und 1620. Von einem der Häuser aus, dem heutigen „Alten Rathaus“, wurden die Geschicke des mittelalterlichen Hattingens geleitet. Ende des 16. Jahrhunderts baute man es aus und stockte zweigeschossig auf: Aus der steinernen Markt- und Fleischhalle erwuchs ein Fachwerkhaus mit hoch aufragenden Spitzgiebeln – Markthalle, Verwaltung und Versammlungsstätte waren so unter einem Dach. Heute dient das Baudenkmal als Galerie, Bühne sowie Konzertsaal, zur Weihnachtszeit verwandelt es sich in einen lebensgroßen Adventskalender und Frau Holle lässt Goldtaler aus ihren Kissen auf den Untermarkt schneien.

Stadtmauer mit 5 mächtigen Stadttoren

Mit dem Wohlstand als Hansemitglied konnten die Hattinger zwischen 1586 und 1590 den ursprünglichen Flechtzaun durch eine massive Stadtbefestigung in Bruchstein ersetzen – mit 5 mächtigen Stadttoren. Die Mauer bestand aus der inneren Mauer, der heutigen Grabenstraße, der Außenmauer und dem davorliegenden Stadtgraben. Diese Stadtbefestigung gilt als Zeitpunkt der Stadtwerdung: Aus den Hattingern wurden Bewohner einer burgähnlichen Befestigung: eben Bürger.

Historische Eingänge

Durch ihre Stadttore führten viele Wege sternförmig in alle Himmelsrichtungen, beispielsweise liefen die Handelswege aus dem südlichen Hügel- und Bergland am Steinhagentor zusammen und die ehemalige „Weyl poerte“ sicherte die Durchfahrt des Fernhandelsweges aus dem Rheinland in die Westfälische Bucht durch Hattingen. Heute umgibt das massive Denkmal an der Grabenstraße eine malerische, fast dörfliche Idylle, 330 Meter der Mauer sind noch erhalten. An den 5 Eingängen in die Altstadt ist die historische Lage der Stadttore Holschentor, Steinhagentor, Heggertor, Weiltor und Bruchtor im Straßengrundriss noch ablesbar.

Ein Ring aus Kunst

Zur Feier des 600. Stadtgeburtstags definierten internationale Künstler 1996 innerhalb des Stadttorprojekts die Tore durch moderne Kunst neu. Die Kunst-Stadttore aus Sandstein, Stahl, Granit und Marmor strahlen heute als neue Eingänge in die Region hinaus. Der Ring aus Kunst um die Hattinger Altstadt ist ein Markenzeichen und Alleinstellungsmerkmal der Stadt.

Galerie

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