Die Sonne macht mobil. Endlich. Jetzt heißt es: Nur noch raus! Was ist denn auch herrlicher, als die frische Luft genießen, laufen, walken, wandern oder Fahrrad fahren?! Zur Belohnung sucht man sich als Ziel ein gemütliches Plätzchen. Hand aufs Herz: Welche Belohnung könnte denn noch verlockender sein als der erste Schluck eines kühlen Bierchens. So schmeckt der Sommer!
Zugegeben: Seitdem Gastwirte Stühle und Tische ins Freie gestellt haben, gibt es eigentlich keine Not. Darüber hinaus aber gibt es landauf landab einige Highlights. Das sind die wahren Oasen fürs Auge und fürs Herz, für Gaumen und Magen: Biergärten, wie sie im Buche stehen.
Im Schatten mächtiger Bäume fließt der Gerstensaft in Strömen, gibt es Kaffee und Kuchen wie bei Muttern und darüber hinaus kommen manch deftige, schmackhafte Happen auf den Tisch. Die Orte sind es wert, entdeckt zu werden: Die schönsten Biergärten in unseren Hansestädten von Ahlen bis Wipperfürth.
Craft Beer liegt im Trend
Inzwischen zapfen viele Wirte neben Warsteiner, Potts und Müller auch Biere aus kleinen, lokalen Brauereien. Mit deren Braukultur kehren Traditionen zurück. Das sogenannte Craft Beer erlebt gerade eine echte Renaissance. Das sind handwerklich gebraute Biere. Mit Leidenschaft gemacht. Sie bieten eine große Geschmacksvielfalt, die die große Brauereien einfach nicht können. Westfalen tut sich gerade mit köstlichen Kreationen hervor.
Ein besonderes Bier von hier
Erst seit wenigen Monaten am Start: Das Friedensreiter Bräu. Es ist eine echte Entdeckung. Immer mehr regionale Restaurants, Gasthäuser und Hotels führen diese Spezialität. Ein Siegeszug ist vorprogrammiert.
Das Friedensreiter Bräu wird in der Traditionsbrauerei, der Gräflich v. Mengersen’sche Dampfbrauerei Rheder in Brakel gebraut. Dort wird seit über 325 Jahren Bier nach dem Reinheitsgebot hergestellt. Auf größere Mengen ist man eingestellt, wenn die Nachfrage steigt.
Wilhelm Schoppmeier, ein Braumeister alter Schule führt beim traditionellen Brauverfahren in kupfernen Sudgefäßen noch klassische Handarbeit aus. Besonderheiten des Friedensreiter Bräus: Die Zutaten sind biozertifiziert und das Bier wird keinem hohen statischen Druck ausgesetzt. Auch auf andere Tricks, den Reifeprozess zu beschleunigen, wird konsequent verzichtet. Nur so ergibt sich ein abgerundetes Geschmackserlebnis mit ganz eigenem Charakter.
In der Brauerei wird das Ein-Maisch-Verfahren genutzt, zudem verzichtet man auf die verbreitete Hitzebehandlung. Man gönnt dem Bier eine langsame Gärung bei Temperaturen zwischen 6 und 8 Grad Celsius: So entsteht ein naturbelassenes Bier von hoher handwerklicher Qualität. Das Friedenreiter Bräu ist einfach nur köstlich!

Lauschige Plätze im Biergarten
Gaststätten mit einem eigenen Biergarten sind oft richtige Kultstätten. Hier lohnt es sich seinen Zielpunkt für eine kleine Spritztour festzulegen – wie beispielsweise im Jägerkrug in Herford oder den beiden Traditionshäusern in Arnsberg wie Tillmann’s Bauer und im Gasthof Danner.
Viele Wege führen zum idyllisch gelegenen Heidehotel Waldhütte bei Telgte. Gut erreichbar ist dieser romantische Ort mit dem Auto, beliebt ist er als Ziel für Spaziergänger durch das hübsche Landschaftsschutzgebiet der Klatenberge, für Fahrradfahrer und sogar hoch zu Ross.
Reiter werden an einem eigenen Rastplatz willkommen geheißen: Da bekommen die Vierbeiner frisches Wasser aus dem Eimer, während die Reiter sich bei Kaffee und Kuchen oder einem kühlen Bier erfrischen.
Vor den Toren von Münster finden Spaziergänger und Fahrradfahrer ein Refugium für eine zünftige Pause. Direkt an der Werse und in Steinwurfnähe zu einem brausenden Wehr liegt der Landgasthof Pleister Mühle. Hier kann man im Hochsommer im Schatten und durch die Kühle des Wassers einmal wieder Luft holen. Auf der bewirteten Terrasse finden 280 Gäste Platz. Im Biergarten mit Selbstbedienung gibt es noch einmal 250 Plätze. Für Münsteraner gilt die Devise: Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!?
Viele unserer Empfehlungen freuen sich über ihre traumhafte Lage an einem Fluss oder einem See. Eine privilegierte Position haben beispielsweise die Gastronomie und der Biergarten an der historischen Schiffmühle Minden. Die Rekonstruktion ist die einzige Korn mahlende Schiffmühle auf einem Fluss in Deutschland. Hier fließt nicht nur die Weser, sondern auch das Bier in Strömen. Platz ist an der Schiffmühle für rund 400 Gäste.
Das Brauhaus Christ in Soest ist ein angesagter Treffpunkt in der Region. 320 Sitzplätze stehen zur Verfügung. Christ ist täglich ab 12 Uhr, durchgehend bis 24 Uhr geöffnet. Bei den Gästen ist am beliebtesten die Brauerei Christ Pfanne, mit zwei kleinen Steaks garniert mit Speckstreifen und Kräuterbutter. Dazu gibt es Röstkartoffeln, Sauce Bearnaise und einen kleinen Salatteller.
Jupp, der Erlebnisbiergarten, das ist krachlederne, bayrische Gastlichkeit mitten Westfalen. Der Erlebnisbiergarten befindet sich seit über 65 Jahren am Ufer des Halterner Stausees. In dem Ausflugsziel treffen sich Radfahrer, Spaziergänger, Biker und Gruppen mitten im Wald zwischen Heide und See und machen richtig Stimmung. Der Erlebnisbiergarten gilt als einer der besten Biergärten in Deutschland. Knapp 200 Sitzplätze sind vorhanden, teilweise Open Air an Tischen und Bänken aus Vogelaugen-Ahorn, teils überdacht als kleines Häuschen und in fünf Fässchen in denen man Platz nehmen kann.
Der kulinarische Renner bei Jupp ist die originale RiesenCurrywurst mit Jupps Spezialcurrysoße. Mehrmals täglich frisch angeliefert werden Mandarine-Schmand-Kuchen und zur Erdbeerzeit Erdbeere-Sahne-Stückchen oder Erdbeeren auf Vanillepudding mit Guss. Wie es sich für einen bayrischen Biergarten gehört, wird am häufigsten original Bier aus München ausgeschenkt – vom Fass natürlich. Was also soll ein Westfale auch beim Oktoberfest auf der Wiesn?! In Haltern geht die Post ab. Dort gibt es gleich mehrere Biergärten mit Atmosphäre: O’zapft is!