Die historische Altstadt mit ihren gut erhaltenen Fachwerkhäusern macht überzeugend anschaulich, dass Quakenbrück eine lange und durchaus bewegte Geschichte hat. Über die pittoreske Innenstadt hinaus ist Quakenbrück aber auch als Heimat einiger Dichter und Denker bekannt. Sie haben es zum Teil über die Stadtgrenzen hinaus zu Anerkennung gebracht.
Der lyrisch-epischer Dichter Ludwig Brill (1838 – 1886) ist gebürtig aus Emlichheim in der Grafschaft Bentheim. Bekannt geworden ist er durch seine lyrisch-epische Dichtung „Der Singschwan“ von 1882. Brill bewegt sich mit seinem Buch in der Nachfolge von Friedrich Wilhelm Weber und dessen Werk „Dreizehnlinden“. „Der Singschwan“ erlebte immerhin 23 Auflagen und war über Deutschland hinaus bekannt. Es folgten die Dichtungen „Bertran Gomez“ (1884) und „Waldenhorst“ (1886).
In der Stadt Quakenbrück erinnert die Ludwig-Brill-Straße an den Schriftsteller. Außerdem findet man auf dem Friedhof der Marienkirche in Quakenbrück seine Grabstätte mit Singschwan auf dem Grabkreuz.
Der Kunstmaler und Kunsterzieher am Artland-Gymnasium Kurt Dittmann (1906 – 1975), stammt aus Korbach/Waldeck. Er ist auch als Autor tätig gewesen. Sein bildnerisches Werk reicht von Zeichnungen über Ölbilder und Aquarelle bis zu Collagen, die in ganz unterschiedlichen Techniken entwickelt wurden. Sie zeigen den Trend zur Moderne bis hin zur Abstraktion, ohne dabei ganz die Bezüge zur Gegenständlichkeit aufzugeben. In seinen Werken verbanden sich Expressionismus und Surrealismus. Kurt Dittmann nahm in Presseartikeln und Fachbüchern Stellung zu den aktuellen Entwicklungen der regionalen und internationalen Kunst. Als Schriftsteller verewigte er seine waldecksche Heimat in seinem Roman „Das Mädchen vom Edersee“.
Das Stadtmuseum Quakenbrück besitzt mehr als 500 Werke unterschiedlichster Couleur von Kurt Dittmann. Das Museum widmete dem Künstler bereits mehrere Ausstellungen. Ein Raum im Museum ist ausschließlich dem Werk von Kurt Dittmann gewidmet.
Die Heimatdichterin Margarete zur Bentlage (1891 – 1954) stammt ursprünglich aus Wierup bei Menslage. Verheiratet war sie mit dem Verleger Paul E. Walter List. Sie schrieb Erzählungen und Romane, die vom Leben in ihrer niedersächsischen Heimat berichteten. Unter anderem veröffentlichte sie die folgenden Werke: „Unter den Eichen“ (1933), „Der Liebe Leid und Lust“ (1936), „Die erste Nacht“ (1941), „Durchsonnte Nebel“ (1946) und „Das Tausendfensterhaus“ (1954).
In Quakenbrück erinnert Margarete-zur-Bentlage-Straße an die große Heimatdichterin.
Bekannt geworden ist die Heimatdichterin Marie Schmidtsberg (1897 – 1954), (eigtl. Marie Barkhau, geb. Engelbrecht) durch ihre Romane „Der Erbe vom Eickhof“, „Hermine Winkelroth“ und „Die Frau vom Heidbrinkhof“. Die Romane sind ursprünglich in den 30er und 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Fortsetzungsromane im Bersenbrücker Kreisblatt erschienen. Sie stießen im gesamten deutschsprachigen Raum auf großes Interesse. Die Lebensnähe bei der Schilderung der damals schon nicht mehr ungestörten ländlichen Idylle packte die Leser. Später wurden die Romane in Buchform veröffentlicht und erlebten hohe Auflagen.
Heute erinnert die Marie-Schmidtsberg-Straße in Quakenbrück an die bekannte Autorin.