Die sog. Hallenkirche ist ein im Laufe des 13. Jahrhunderts besonders in Westfalen ausgeprägter Kirchenbautyp der Romanik (und auch der Gotik). Die früheste Hallenkirche in Deutschland ist die Bartholomäuskapelle in Paderborn, um 1017 im Auftrag Bischof Meinwerks von griechischen Bauleuten gebaut. In romanischer Zeit entstanden nach dem Hallenschema zahlreiche Kirchen in Westfalen, darunter St. Ludgeri in Münster (Ende 12. Jahrhundert), die Dome von Paderborn (um 1225–1260) und Minden (um 1261–1290), ferner sind die Stadtpfarrkirchen von Lippstadt und Billerbeck zu nennen.
Die Hallenkirche ist eine mehrschiffe Kirche, in der die drei Schiffe (d.h. die Module des Langhauses) die gleiche Höhe haben und meist von einem einheitlichen Satteldach überdeckt sind.
Der spätromanische Bau der Petruskirche in Recklinghausen (ab 1248 ff.) folgt diesem regionalen, spruch: münsterländischen Architekturschema, das einen vergleichsweise breiten Grundriss beinhaltet und wenig Breitenunterschied zwischen Haupt- und Seitenschiffen vorsieht. Während klassische Hallenkirchen auch schlichte Holzbalkendecken vorweisen können, besteht bei St. Peter heute oberhalb der romanischen Rundpfeiler ein spitzbogiges Gewölbe, das stilistisch mit den spätgotischen Erweiterungsbau im Querschiff und im Chorbereich des Gebäudes übereinstimmt (ab ca. 1519).
Stand der Information: 07.03.2017, Georg Gabriel