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Schloss Münster – vom Residenzschloss zum Mittelpunkt der Lehre und Wissenschaft

Das ehemals fürstbischöfliche Schloss in Münster ist mit seinem barocken Baustil und reichem Figurenschmuck an den Fassaden ein wahrer Hingucker der Stadt.

Verantwortlich für den Schlossbau war der westfälische Baumeister Johann Conrad Schlaun. Das Schloss sollte als Residenz für Münsters Fürstbischof Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels dienen, welcher zugleich Kurfürst von Köln war und sich vorwiegend dort aufhielt. Die damaligen Landstände verfügten den Bau und finanzierten ihn weitestgehend selbst.

Johann Conrad Schlaun entwarf das Schloss in der Grundform einer barocken Residenz und plante neben der langgestreckten Dreiflügelanlage des Schlosses zusätzlich Marställe zu errichten sowie eine große Rasenfläche und zwei Kavaliershäuser vor dem Schloss und eine Gartenanlage hinter dem Schloss anzulegen. Der Grundstein des Schlosses wurde am 26.08.1767 gelegt. Das Gebäude wurde aus einer für Schlaun typischen Kombination aus rotem Backstein und Baumberger Sandstein gebaut – Baumaterialen, die ebenfalls für die Region charakteristisch sind. Besonders im individuell gestalteten Mittelrisalit mit den musizierenden Engeln, dem fürstbischöflichen Wappen und diversen Verzierungen ist die Handschrift Schlauns erkennbar.

Noch bevor das Schloss fertiggestellt war, verstarb Schlaun. Sein Nachfolger Wilhelm Ferdinand Lipper wollte den barocken Stil Schlauns allerdings in einen modern klassizistischen Baustil ändern. Diesen konnte er letztlich vor allem in den Innenräumen des Schlosses durchsetzen. Auch der Garten wurde nicht mehr, wie ursprünglich von Schlaun geplant, im französischem Stil, sondern in englischer Stilrichtung errichtet.

So wie der Architekt verstarb auch der Bauherr Maximilian Friedrich von Königsegg-Rothenfels noch vor der Fertigstellung des Schlosses. Sein Nachfolger Maximilian Franz von Österreich war ebenfalls Fürsterzbischof von Köln und hielt sich ähnlich wie sein Vorgänger nur wenig in Münster auf.

Nach der Auflösung des Fürstbistums diente das Schloss als Sitz des Oberpräsidenten und Generals der königlich-preußischen Provinz Westfalen. Eine Wende gab es im Jahr 1933, als die Nationalsozialisten in das Schloss einzogen und es fortan als Kulisse für ihre Aufmärsche diente. In Folge des zweiten Weltkriegs wurde das Schloss schwer getroffen, als im Jahr 1945 Brandbomben in das Dach einschlugen und es bis auf die Außenmauern abbrannte. Lediglich Teile der beweglichen Innenausstattung konnten noch vor den Flammen gerettet werden.

Nach dem Krieg hatte der damalige Leiter der Denkmalbehörde die Idee, die Ruine nicht abzureißen, sondern der Universität zu übergeben. Diese hatte durch Bombenangriffe fast alle ihre Gebäude verloren. Daraufhin wurde mit der Planung begonnen, das Schloss auf seine neue Funktion als Vorlesungs- und Verwaltungsgebäude der Universität auszurichten. Der Wiederaufbau begann im Jahr 1947 und war 1954 vollendet. Die Außenansicht des Schlosses wurde originalgetreu wiederhergestellt. Bereits noch vor Vollendung, im Jahr 1950, konnten erste Vorlesungen in dem Gebäude gehalten werden.

Auch heute noch ist das Schloss das repräsentative Wahrzeichen und Sitz der Verwaltung der Universität Münster. Es ist für viele Studenten ein gängiger Vorlesungsstandort. Ebenfalls am Schlossplatz liegen heute weitere Institutsgebäude wie das zentrale Hörsaalgebäude der Universität, in dem häufig Tagungen und Konzerte stattfinden. Der Schlossplatz selbst dient als Ort für große Veranstaltungen wie etwa das Volksfest „Send“. Hinter dem Schloss erstreckt sich der Schlossgarten inklusive des botanischen Gartens. Das Schlossfoyer, Treppenhäuser, die Aula und das Büro des Rektors stehen mittlerweile unter Denkmalschutz.

 

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