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Attendorn: Comeback und neue (Liefer-)Wege

Der März 2020 wird unvergessen bleiben: Die Corona-Pandemie veränderte in kürzester Zeit den Alltag, das Berufs- und das Geschäftsleben. Mit dem Satz „Uns blutet das Herz“ verabschiedet sich das Attendorner „Gasthaus“ und bietet am letzten Tag der Öffnung Extra-Rabatte auf alle Gerichte, um noch möglichst viele Lebensmittel vor dem Müll zu retten. Von einem Tag auf den anderen ist die Innenstadt wie ausgestorben, die Perspektive ungewiss.

Initiative beinahe über Nacht gestartet

Doch die Attendorner Geschäftsleute lassen sich nicht unterkriegen und lassen sich von Björn Bernhardts „Monokultur-Studio“ für die besondere Idee einer Liefer-Plattform begeistern. Die Werbeagentur möchte helfen und ihr Know-how einbringen. Innerhalb weniger Tage werden Fotos gemacht, Inhalte abgesprochen und die Internetseite www.attendorn-liefert.de erstellt. Das Prinzip dahinter: Jeder Teilnehmer ist gleichzeitig Multiplikator für den anderen, um einen möglichst großen potenziellen Kundenkreis zu erreichen.

„Die Gemeinschaft und die große Motivation aller Beteiligten waren die Lichtblicke in der Krise“, fasst Björn Bernhardt den Start der Initiative zusammen. Zehn Händler starten, zahlreiche andere folgen in den Tagen darauf. Und mit dem Angebot wächst auch die Vernetzung. So fährt dann der Fischhändler oder der Konditor auch Bücher aus oder der Buchhändler Wurst und Lederwaren.

Kreativ in der Krise

Neben der Übersicht der Lieferanten und einem Einkaufsservice werden schließlich Beschäftigungsmöglichkeiten hinzugefügt. In Kategorien wie „Kochen“, „Fitness“, „Heimwerken“ und „Kinderbeschäftigung“ finden sich Videos mit Ideen gegen die Langeweile im Lockdown. Das Projektplakat wird vielfach im eigenen Whatsapp-Profil, bei Facebook und Instagram gepostet und fleißig geteilt.

Die Attendorner Geschäftsleute werden kreativ und aktiv. Bäckermeister Nelly König organisiert quasi über Nacht einen Lieferwagen, lässt passende Werbung erstellen und startet wenige Tage später das rollende Bäckereifachgeschäft in Attendorn: „Nach über 50 Jahren habe ich damit das Liefergeschäft unseres Betriebs wieder aufleben lassen.“ Ulrike Horenkamp, Inhaberin der Attendorner Senfmühle, probiert einen neuen Verkaufsweg aus und bietet ihre Ware auf dem Wochenmarkt an. Ebenfalls neu: Bei Dornseifer Frischemarkt können Kunden auch Artikel von Wohnaccessoires und Kreativmaterial erwerben.

Dass man Klopapier irgendwann als weißes Gold adeln würde, hätte vorher auch niemand geahnt. Doch die Krise bereitet den Markt für ein neues Produkt der besonderen Art. Die eigens kreierte Klopapier-Torte von Konditor Markus Harnischmacher entwickelt sich nicht nur zu einem echten Hingucker, sondern auch zum Verkaufsschlager.

 

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