Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein ist ein allgegenwärtiges Thema in der heutigen Zeit. Zunehmend mehr Menschen legen Wert darauf zu erfahren, wo ihre Lebensmittel herkommen. Da geht es zum einen um die Inhaltsstoffe, die sich darin befinden, ob Obst und Gemüse auf natürliche Weise angebaut und verarbeitet werden oder auch ob Lebensmittel, die nicht in der unmittelbaren Region angebaut oder hergestellt werden können, unter fairen Bedingungen produziert wurden.
Verschiedene Gütesiegel verschaffen Einsicht und geben der Allgemeinheit einen Überblick über die Anbauverfahren und Herstellung von Produkten.
Die ostwestfälische Stadt Herford setzt sich zunehmend für Nachhaltigkeit und regionales Engagement ein. Als Fair Trade-Stadt mit einer wachsenden Anzahl an Biohöfen und einer lebhaften Markthalle sind die ersten Schritte auf dem Weg zu umweltbewusstem Konsum und fairer Produktion bereits genommen.
Biohöfe – Regionalität und Nachhaltigkeit im Fokus
In und um Herford gibt es diverse Höfe mit Hofladen, einige davon sind auch mit dem Bio-Gütesiegel zertifiziert. Diese Betriebe setzen auf biologische Anbaumethoden, verzichten auf synthetische Pestizide und fördern den Erhalt der Bodenfruchtbarkeit.
Von frischem Gemüse und Obst bis hin zu Fleisch- und Milchprodukten bieten diese Höfe ein breites Repertoire an regionalem Produkten an. So gibt es Freiland-Hänchen, westfälischen Schinken vom Weideschwein, Eier aus eigener Freiland-Haltung, alte allergikerfreundliche Obstsorten, Nudeln oder Pestos aber auch aus eigenem Obst hergestellte Aufstriche oder Liköre und sogar Bio-Kosmetik.
Die Kunden haben die Möglichkeit, die Ware direkt vom Erzeuger zu beziehen und Fragen zur Herkunft, Viehhaltung oder Herstellung zu stellen. Dies unterstützt nicht nur die Umwelt, sondern auch die lokale Wirtschaft.
Markthalle Herford – Regionalität und lokale Handwerkskunst erleben
Wer in Herford nachhaltig und regional einkaufen möchte, aber nicht die Zeit mitbringt, die Höfe der Reihe nach abzuklappern, der hat die Möglichkeit, zentral in der Markthalle Herford einzukaufen. Denn sie ist ein zentraler Ort, an dem Besucher nachhaltige und regionale Produkte, saisonale Speisen und Handwerkskunst entdecken können. Dreimal wöchentlich findet zu dem Angebot in der Halle ein großer Außenwochenmarkt statt. Dort bieten die Markthändler frische saisonale Produkte aus der Region an.
Bei der Lebenshilfe, die auch in der Markthalle angesiedelt ist, erhalten die Besucher ein breites Angebot von Produkten und Dekorationen, die von Menschen mit Beeinträchtigungen hergestellt werden. Diese Erzeugnisse fördern nicht nur die soziale Integration, sondern bieten auch einzigartige Handwerkskunst.
Die Markthalle ist ein lebendiger Ort der Begegnung, an dem sich Menschen treffen, einkaufen und gemeinsam speisen.
Fairtrade – 10 Jahre Engagement für faire Handelspraktiken
Seit 2014 ist Herford offiziell eine von über 690 Fairtrade-Städten in Deutschland.
Das Fairtrade-Siegel steht für fair angebaute und gehandelte Produkte, bei dem alle Zutaten und Bestandteile zu 100 Prozent unter Fairtrade-Bedingungen gehandelt sind und physisch rückverfolgbar sind.
Um diesen Titel zu erhalten, musste die Stadt mehrere Kriterien erfüllen: einen Ratsbeschluss, Umsetzung von Fairtrade-Aktivitäten durch eine Steuerungsgruppe vor Ort, Angebote von Produkten aus fairem Handel, wie Schokolade und Bananen, in Geschäften und gastronomischen Betrieben), Bildungsarbeit und lokale Berichterstattung über die Aktivitäten vor Ort.
Im vergangenen Jahrzehnt hat die Steuerungsgruppe diverse Aktivitäten initiiert und hat mit verschiedenen Aktionen auf die Relevanz von fairem Handel hingewiesen und darüber aufgeklärt.
Zum 10-jährigen Bestehen als Fairtrade-Stadt organisiert die Steuerungsgruppe ein Frühstück, um über den fairen Handel zu informieren und neue Mitglieder zu gewinnen. Diese mögliche Veranstaltung bietet die Möglichkeit, mehr über faire Handelspraktiken zu erfahren und sich aktiv in die Initiative einzubringen.
Herford zeigt sich aktiv und engagiert im Bereich Nachhaltigkeit und Fairtrade. Die Stadt zeichnet sich aus durch ihre Biohöfe, die Markthalle und den Einsatz, um weiterhin den Titel „Fair Trade Stadt“ führen zu dürfen. Das 10-jährige Jubiläum als Fairtrade-Stadt ist ein Zeichen für das langfristige Engagement Herfords für faire Handelspraktiken und nachhaltige Entwicklung Städtisches Engagement ist ein wichtiger Aspekt, um auch die Bürger zu einem umweltbewussten und gerechten Konsum zu motivieren.
