Paderborn kann als Hochschulzentrum auf eine lange Tradition zurückblicken. Bereits im Jahr 1614 wurde in der Paderstadt die Theologische Fakultät Paderborn gegründet – die älteste Hochschuleinrichtung Westfalens. Heute gibt es in Paderborn die Universität und weitere Bildungseinrichtungen, an denen rund 20.000 Studierende eingeschrieben sind – ein eindrucksvoller Beleg für die überregionale Bedeutung des Bildungsstandortes Paderborn.
Auf dem zentralen Uni-Campus im Süden der Stadt sind seit der Gründung 1972 zahlreiche neue Lehr- und Forschungsgebäude entstanden. Die Studierendenschaft hat sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten so gut wie verdoppelt. Neben den baulichen Entwicklungen hat sich die Hochschule in Profilbereichen mit international anerkannter Spitzenforschung etabliert. Drei Profilbereiche gibt es an der Universität der Informationsgesellschaft: Intelligente technische Systeme, Leichtbau mit Hybridsystemen und Optoelektronik und Photonik. Dazu kommen drei Sonderforschungsbereiche der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), sieben Graduiertenkollegs sowie zwölf interdisziplinäre Forschungseinrichtungen. Wissenschaftler arbeiten hier an den Technologien der Zukunft, immer mit Blick auf die Bedürfnisse der Gesellschaft.
Ein weiterer Meilenstein: Im Januar 2016 bekommt Ostwestfalen-Lippe mit dem Fraunhofer IEM (Institut für Entwicklungstechnik Mechatronik) seine erste eigenständige Fraunhofer-Einrichtung. Sie ist aus dem Heinz Nixdorf Institut der Uni Paderborn hervorgegangen und arbeitet an innovativen Technologien im Kontext von Industrie 4.0.
Aktuell gibt es 67 Studiengänge, die durch zahlreiche Fächerkombinationen im Bereich des Lehramts ergänzt werden. Eine Paderborner Besonderheit ist das Zentrum für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ). Mit seiner Arbeit sichert und optimiert es die Qualität des Lehramts. Auch Inklusion spielt in der Lehrerbildung und im schulischen Alltag eine wichtige Rolle. Mit dem Studiengang „Lehramt für sonderpädagogische Förderung“ ist die Uni Paderborn eine von wenigen Hochschulen, die ein entsprechendes Studienfach anbietet und so in Forschung und Lehre die Weichen für die künftige Lehrerbildung stellt. Insgesamt verteilen sich 237 Professuren auf fünf Fakultäten (Kulturwissenschaften, Wirtschaftswissenschaften, Maschinenbau, Naturwissenschaften sowie Elektrotechnik, Mathematik und Informatik).
Die Universität setzt auf Internationalität: Etwa zehn Prozent aller Studierenden kommen aus dem Ausland. Partnerschaften gibt es mit 194 Hochschulen weltweit – beste Voraussetzungen für ein Auslandssemester, um bereits als Student wertvolle Erfahrungen jenseits der Heimat zu sammeln. Auch Kooperationen mit Universitäten in der Region und bundesweit, ebenso wie mit Unternehmen und Forschungsverbünden, tragen zur guten Vernetzung der Hochschule bei. Besonders die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft steuert das Wachstum der Region Ostwestfalen-Lippe und eröffnet Studierenden ausgezeichnete Karrierechancen. Hervorzuheben ist das Spitzencluster „it’s OWL“. Das Projekt, ein Technologie-Netzwerk für Intelligente Technische Systeme, wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 40 Millionen Euro gefördert. Langfristige Ziele der Universität Paderborn sind es, die Profilbereiche weiter auszubauen und als forschungsstarke Universität international noch präsenter zu sein. Die Einheit von Forschung und Lehre steht dabei immer im Mittelpunkt.
Neben den akademischen Forschungs- und Bildungsstätten gewinnen im Zeitalter rasant fortschreitender Entwicklungen Aus- und Fortbildungseinrichtungen an Bedeutung. Auch in dieser Hinsicht kann Paderborn mithalten: Zahlreiche Institutionen ermöglichen eine praxisorientierte und effiziente Zusammenarbeit von Lehre, Wissenschaft und Wirtschaft.
Die Fachhochschule der Wirtschaft (FHDW) bietet duale Bachelor-Studiengänge in Betriebswirtschaft, International Business, Wirtschaftsrecht und Wirtschaftsinformatik an. Mit dem quartalsweisen Wechsel von Theoriephasen an der Hochschule und Praxisphasen im Unternehmen sichern sich die Studierenden beste Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Master-Studiengänge in IT- und Business Management und ein MBA-Studiengang in General Management runden das Studienangebot ab.
Seit 1972 gibt es das b.i.b. International College in Paderborn – seitdem hat es schon viele erfolgreiche Absolventen in die Jobs verabschiedet. In Informatik, Betriebswirtschaft und Mediendesign bietet das b.i.b. praxisnahe Ausbildungen mit der Option auf ein verkürztes Bachelorstudium an. Moderne Schwerpunkte wie Game Development, Mobile Computing oder Event Management und der intensive Kontakt zu Firmen sichern die Aktualität und Praxisnähe.
Das Studienseminar für Lehrämter an Schulen Paderborns ist eine staatliche Institution der Lehrerbildung. In einem zweijährigen Vorbereitungsdienst erhalten Lehramtsanwärterinnen und –anwärter des Landes NRW eine fachdidaktische und allgemeinpädagogische Ausbildung. Ziel des gemeinsam vom Studienseminar und Schulen getragenen Referendariats ist es, eine professionelle Handlungsfähigkeit für den Lehrerberuf zu vermitteln.
Die Theologische Fakultät Paderborn ist die älteste Hochschule Westfalens. Sie bietet ein wissenschaftliches Studium der Katholischen Theolologie und Philosophie an und engagiert sich in der Forschung im Bereich der einzelnen theologischen und philosophischen Disziplinen. Die Theologische Fakultät Paderborn biete aufgrund ihrer breiten Ausstattung mit 15 Lehrstühlen sowie durch eine intensive Betreuung der Studierenden hervorragende Studienbedingungen. Die Berufsziele sind unterschiedlich: das geistliche Amt in einem Bistum oder Orden, eine Tätigkeit als Diplom-Theologe im kirchlichen Bereich, schulische und soziale Dienste aber auch außerkirchliche Tätigkeitsfelder.
Mit Abteilungen in Aachen, Köln, Münster und Paderborn ist die Katholische Hochschule (KatHO) die bundesweit größte staatlich anerkannte Hochschule in kirchlicher Trägerschaft. In über 20 Bachelor- und Masterstudiengängen qualifiziert sie junge Menschen in den Berufen des Sozialwesens, des Gesundheitswesens und des kirchlichen Dienstes. In diesem Zusammenhang nimmt die KatHo auch vielfältige Forschungs- und Entwicklungsaufgaben wahr und beteiligt sich an der wissenschaftlichen Weiterbildung.
Das Johann-Adam-Möhler-Institut für Ökumenik ist ein international bekanntes wissenschaftliches Forschungs- und Lehrinstitut der katholischen Kirche, das sich in seiner theologischen Arbeit der Suche nach der Wiederherstellung der sichtbaren Einheit der Kirche verpflichtet weiß. Diesen ökumenischen Gedanken versucht es, wissenschaftlich zu erforschen, in Wort und Schrift zu vermitteln, den ökumenischen Dialog zu fördern und für die Seelsorge fruchtbar zu machen.
Das Liborianum ist ein Ort der Begegnung, Besinnung und Bildung auf der Grundlage des katholischen Glaubens. Es ist eine vom Land Nordrhein-Westfalen anerkannte Einrichtung der Weiterbildung. Inhaltliche Schwerpunkte sind die Fort- und Weiterbildung Hauptamtlicher (in kirchlichen und sozialen Berufen), die Frauenbildung, Angebote für Ehrenamtliche, Bildungsangebote und Veranstaltungen zu Ausstellungen, kirchlichen Kampagnen und Aktionen sowie zu aktuellen Fragen aus Kirche und Gesellschaft. Das Liborianum dient auch als Tagungs- und Gästehaus des Erzbistums Paderborn.
