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Kirche, Kirmes und Kultur – Paderborn feiert Libori!

Jedes Jahr Ende Juli wird Paderborns historisches Flair besonders intensiv spürbar. Die gesamte Stadt begeht ein traditionsreiches Fest, dessen Wurzeln bis in das Jahr 836 zurückreichen: Libori. Es ist eines der größten und ältesten Volksfeste in Deutschland. Seine faszinierende Atmosphäre verdankt es einer bis heute überlieferten einmaligen Mischung aus kirchlichen Feierlichkeiten und weltlichem Fest. Beeindruckende Zeremonien und Prozessionen lassen Geschichte lebendig werden, und ein buntes Markt- und Kirmestreiben mit vielen kulturellen Höhepunkten lädt neun Tage lang zum Feiern ein. Libori ist Paderborns „fünfte Jahreszeit“!

Das Liborifest hat einen religiösen Ursprung. Kirche und Stadt feiern damit den Todestag – ein Geburtstag für den Himmel – des hl. Liborius am 23. Juli, Schutzpatron des Domes, des Bistums und der Stadt. Badurad, Bischof von Paderborn (815-862), ließ im Jahr 836 die Reliquien des Heiligen aus dem französischen Le Mans nach Paderborn überführen. Die daraus resultierende Städtefreundschaft zwischen Le Mans und Paderborn ist die älteste noch existierende der Welt.

Der Zug mit den Reliquien des hl. Liborius erreichte Paderborn nach vierwöchiger Reise zu Pfingsten 836. Zeitgenössische Quellen berichten von Zeichen und Wundern, wie z. B. Krankenheilungen, welche die Überführung begleitet haben sollen. Die Reliquien des hl. Liborius wurden in Paderborn mit großem Jubel empfangen. Nach dem feierlichen Einzug fanden sie ihre Ruhestätte im Dom. Der Heilige sollte der Stadt Schutz gewähren, ihr aber auch durch Pilgerströme Wohlstand bringen.

Der Sage nach flog der Paderborner Gesandtschaft auf ihrem Heimweg ein prächtiger Pfau voraus. Immer, wenn die Pilger einen Halt einlegten, ruhte auch der Pfau; wenn sie aufbrachen, erhob sich der Vogel wieder. Am Pfingstsonntag des Jahres 836 ließ er sich auf der Turmspitze des Paderborner Domes nieder. Sobald die Gesandten mit den Reliquien in die Kirche eingezogen waren, fiel der Pfau, der seine göttliche Mission erfüllt hatte, tot zu Boden. Noch heute wird bei den Liborifeiern dem Liborischrein ein Pfauenwedel vorangetragen. Der Pfau war und ist Wahrzeichen des Liborifestes.

Libori Feuerwerk

Religiöses Fest und weltlicher Markt sowie Kirmes gehören traditionell zusammen. Libori geht auf den im Jahr 1521 ins Leben gerufenen „Magdalenenmarkt“ zurück. Auftakt der kirchlichen Feierlichkeiten ist am ersten Samstag in der Liboriwoche die feierliche Erhebung der Reliquien. Während des Liborifestes sind sie im kostbaren Liborischrein zur Verehrung durch die Gläubigen im Altarbereich des Domes aufgestellt. Das Jahr über werden sie in einem Schrein aus Ebenholz in der Krypta aufbewahrt. Seit 1836 erklingt bei der Erhebung der Liboritusch. Die Gewänder der Schreinträger wurden 1896 in Anlehnung an die Uniformen der Schweizer Garde im Vatikan gestaltet. Am ersten Sonntag in der Liboriwoche wird der Schrein mit den Reliquien in einer Prozession zum Historischen Rathaus getragen. Die Aufstellung des Schreins im Dom, das Triduum, endet nach drei Tagen, am Dienstag in der Liboriwoche. Nach einer Prozession über den Domplatz werden die Gebeine wieder in der Krypta beigesetzt. Die Liborifeierlichkeiten sind heute Treffen der Weltkirche: Zahlreiche kirchliche Würdenträger, Geistliche und Ordensleute aus vielen Ländern der Erde besuchen das Liborifest. Ein besonderer Anziehungspunkt für Besucher ist der Garten am Konrad-Martin-Haus hinter dem Dom am kleinen Domplatz. Dort verschnaufen die Liborigäste gern eine Weile, sitzen gemütlich unter alten Bäumen, trinken Kaffee und genießen die berühmten Waffeln.

Das weltliche Liborifest wird vor dem Historischen Rathaus durch den Bürgermeister eröffnet. Der traditionelle Fassanstich und drei Böllerschüsse zeigen an, dass Paderborns „fünfte Jahreszeit“ begonnen hat. Das neuntägige Liborifest mit seiner einmaligen Mischung aus Kirche, Kirmes und Kultur zieht jährlich ca. 1,5 Millionen Besucher nach Paderborn. Die Kirmesmeile in der Innenstadt, mit über 150 Schaustellern auf dem Liboriberg und über 140 Ständen auf dem Pottmarkt, ist ca. drei Kilometer lang. Der Pottmarkt erinnert an die Zeiten, als Händler und Kaufleute von nah und fern zum Liborifest rund um den Dom ihre Waren feilboten. Kurioses und Nützliches halten sich hier heute die Waage und tragen zur einmaligen Atmosphäre des Pottmarktes bei.

Libori Pottmarkt

Eine der täglichen Attraktionen des weltlichen Festes ist der Bierbrunnen mit einem bunten Unterhaltungsprogramm vor dem Historischen Rathaus. Dort erhält der durstige Gast einen speziellen Liborikrug und bekommt vom „Jubelhennes“ das berühmte Paderborner Bier eingeschenkt. Weitere Publikumsmagneten sind gemütliche Plätze, auf denen Speisen und Getränke aus verschiedenen Ländern angeboten werden, tolle Biergärten, die es nur zu Libori gibt, oder das Festzelt auf dem Liboriberg, wo bei Livemusik die Stimmung jeden Abend den Siedepunkt erreicht. Die ganze Innenstadt ist Bühne für ein ebenso abwechslungsreiches wie hochwertiges Kulturprogramm mit über 100 Musik-, Kabarett- und Kleinkunstveranstaltungen. Den Abschluss des Liborifestes bildet jedes Jahr ein Prachtfeuerwerk am letzten Liborisonntag nach Sonnenuntergang.

Libori Bierbrunnen

Übrigens: Das neuntägige Liborifest beginnt stets am Samstag nach dem 23. Juli, dem Todestag des hl. Liborius – mit zwei Ausnahmen: Fällt der 23. Juli auf einen Samstag, so beginnt das Fest an diesem Tag. Fällt der 23. Juli auf einen Sonntag, beginnt das Liborifest bereits am Samstag davor, also am 22. Juli. Das Fest findet 2024 somit vom 27. Juli bis 4. August statt. Das Programm sowie weitere Informationen gibt es hier: www.libori.de

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